Sölden
nannte man die geduckten, eingeschossigen Anwesen der Kleinbauern, in denen Wohnung, Stall und Scheune unter einem Dach vereinigt waren. Unter äußerst beengten Verhältnissen wuchsen dort nicht selten 8 bis 12 Kinder auf. Das ,,Sächle" von 6-8 Tagwerk reichte gerade aus, um 1 Kuh und einige Ziegen halten zu können, es langte aber bei weitem nicht, um die vielen hungrigen Mäuler stopfen zu können. Auch die Bekleidung war mehr als dürftig, die jüngeren Geschwister mussten die Sachen der älteren auftragen, die bald mehr Flicken als guten Stoff aufwiesen. Zur Linderung der ärgsten Not musste sich der Vater als Tagelöhner oder in der Fabrik verdingen. Die Stall- und Feldarbeit wurde überwiegend von der Frau und den größeren Kindern verrichtet. Der Ackerboden musste oft mit der Hacke bearbeitet werden, weil kein Pflug und kein Gespann vorhanden waren. Erst nach dem ersten Weltkrieg, als jeder Söldenbesitzer mindestens 1 Kuh besaß, konnten sich 2 Kleinbauern zusammentun und gemeinsam vorspannen und pflügen.


 


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